Max Koller
Kgl.Inspektor des Kgl. Central-Taubstummen-Instituts München
geb.: 19.04.1847
gest.: 04.12.1909
Amtzeit: 1890-1909
Max Koller wurde am 19. April 1847 als Sohn eines Baumeisters in Naabeck bei Schwandorf geboren.Seine Jugendjahre verbrachte er im Elternhaus. 1866 absolvierte er das Schullehrseminar in Eichstätt mit Auszeichnung.
Nach zweijähriger Volkschulpraxis wurde er als Auskultant an das Kgl. Central-Taubstummen-Institut München berufen, an welchem er nach einjähriger Vorbereitungszeit Anstellung fand. Er verblieb - ein fünfjähriges Wirken an dem damaligen Taubstummenexernat Nürnberg abgerechnet- bis zu seinem Tode im Institut München.
Am 1. Januar 1890 wurde Koller unter Berufung zum Inspektor die Leitung des
Zentral-Taubstummen-Instituts übertragen. Anläßlich des Neujahrsfestes
1902 wurde ihm der Titel eines "Königlichen Direktors" verliehen.
Kollers Verdienste lagen sowohl auf pädagogischem als auch auf organisatorischem
Gebiete. Er verfasste mehrere Bücher über der Schädigung entsprechende
Unterrichtsmethode. Er bemühte sich um die Gewinnung zweckentsprechender
Anstaltsräumlichkeiten. Er konnte die Zahl der Klassen und der Lehrkräfte
vergrößern
.
Bereits zwei Jahre nach Übernahme der Leitung einjährige Bildungskurse
zur Vorbereitung zum Taubstummenlehrerberuf eingerichtet. Regelmäßig
veranstaltete er an seinem Intstitut Informationskurse von acht bis vierzehn
tägiger Dauer, zu welchen Ärzte und Taubstummenlehrer einberufen
wurden. Diese Informationskurse sollten ganz besonders der Einführung
in die Untersuchungsergebnisse Professor Dr. Bezolds und in den auf Grund
derselben erteilten Sprachergänzungsunterricht für die partiellhörenden
Schüler dienen. Sein Wirken und seine Verdienstefanden Anerkennung durch
die Verleihung des Michaelsordens IV. Klasse und des Ritterskreuzes zum Badischen
Zähringer Löwenordens I. Klasse.
Unerwartet wurde Koller aus seiner Anstalt gerissen. Er erlag einem Herzleiden
und wurde am 6.Dezember 1909 im Münchner Waldfriedhof unweit der Grabstätte
des mit ihm in treuer Mitarbeiterschaft im Leben eng verbundenen Pfrofessors
Dr. Bezold bestattet.